Pure Data

Pure Data ist ein OpenSource-Projekt und macht seinem Namen alle Ehre: Es ist in der tat minimal, was das Interface und den Komfort beim Bearbeiten angeht. Da es aber ebenso mächtig wie rudimentär ist, möchte ich es euch nicht vorenthalten – gebietet es doch über eine interessante Historie. Vorerst wird Pure Data ein reines Fun-Projekt unter meinen Tutorials sein. Aber wer weiß, das die Zukunft bringt …

Geschichte

Miller Puckette (seine Webpräsenz ist von ähnlich schlichtem Erscheinungsbild wie seine Projekte) ist der Kopf hinter Pure Data. Und Pure Data ist nicht sein erstes Projekt dieser Art. Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderst entwickelte er am IRCAM in Paris „MAX“, das zunächst für die reine MIDI-Bearbeitung gedacht war und später zu einer Programmiersprache erweitert wurde. Mittlerweile ist MAX ein kommerzielles Produkt.

Als ich um die Jahrtausendwende in der Studio-Abteilung des legendären Darmstädter Musikhauses Crusius in Teilzeit zugange war, fand ich im Keller einen Ordner mit eine MAX-Distribution für Apple, damals vertieben von Opcode Systems in Palo Alto, CA. Es bestand aus einem mächtigen Kunststoff-Ordner mit über 500 Seiten Dokumentation und ein paar Disketten. Ich erstand es damals für eine minimale Summe, sammelte erste Erfahrungen und verlor es dann wieder aus den Augen, weil verschiedene andere Dinge meine Aufmerksamkeit forderten. Aber das ist eine andere Geschichte…

Um 1996 verließ Miller Puckette das IRCAM und entschloß sich, eine OpenSouce-Variante von MX zu entwickeln: Pure Data.