Basic-Synth (12) – Hallo … Echo …

von | Mai 25, 2021 | Reaktor, ReaktorBasic

Nachdem wir jetzt schon recht effektiv auf Lautstärken, Tonhöhen und Klangfarben einwirken können, soll unser Synthesizer noch Zugriff auf Raum und Zeit bekommen. Das wird wieder eine bestechend einfache Lektion. Ein paar Bauteile und ein bisschen Mathematik sollten ausreichen.

[01]

Um was wird es gehen?

Auch zur Zeitmanipulation hat Reaktor ein ganzes Arsenal, zum Teil sehr mächtiger Wekzeuge an Bord. Für das Echo, das wir uns heute bauen wollen, reicht das Single Delay Modul, 3 Regler, ein Addierer, ein Multiplikator und ein Crossfade-Mixer. Los gehts …

Abb. 1: Delay-Auswahl

[02]

Bevor wir irgend etwas anderes machen, erstellen wir ein Macro für den Delay-Effekt und binden dieses in unseren Synthesizer ein. Damit beugen wir weiterer Unordnung vor.

Abb. 2 zeigt links oben das neue Macro im Signalfluss, links unten das Innere des Macros und rechts die „Reaktion“ des Synthesizers auf die Änderung. Dass im Moment die Hüllkurve und der Filter „leer“ sind, liegt einfach daran, dass der Signalfluss im neuen Macro unterbrochen ist. Sobald sich dort eine Verbindung zwischen In und Our ergibt (entweder direkt, oder über die kommende Schaltung), werden Hüllkurve und Filter wieder zu ihrem gewohnten Aussehen zurück finden.

Abb. 2: Delay-Macro in den Signalfluss eingebunden

[03]

Was jetzt folgt, spielt sich ausnahmslos im neuen Delay-Macro und im Interface (Pane-Ansicht) ab. ZUerste greifen wir und das Single Delay Modul, verbinden es mit In und Out des Macros und bringen am Dly-Eingang mit „Create Control“ einen passenden Drehregler an. Dieser wwird uns Zeiten von 0 – 1000 Millisekunden erlauben und standardmäßig auf 500ms eingestellt sein. Das Single Delay findet ihr unter:

  • Kontextmenü >Build-In Module > Delay > Single Delay

Wenn ihr jetzt einen Ton spielt, werdet ihr feststellen, dass dieser eine halbe Sekunde später hörbar ist. Das ist absolut korrekt, entspricht aber nicht dem, was wir erwartete haben. Irgendwo unterwegs ist uns das Original verloren gegangen, wir verfügen nur noch über das Echo. Zeit für den nächsten Schritt.

Abb. 3: Single Delay mit Regler

[04]

Wir müssen also das Original-Signal um das Delay herum führen und vor dem Ausgang wieder mit dem Delay zusammen mischen, um beides zu haben: das Original und das Echo. Das erledigen wir mit dem Crossfade-Mixer, den ihr bereits aus dem Filter-Tutorial kennt.
Das Original-Signal führen wir in den 0.0-Eingang, den Delay-Ausgan in den o.1-Eingang. An den X-Eingang schließen wir mit „Create Control“ einen Fader an, mit dem wir den Anteil zwischen Original und Effekt regeln (Dry/Wet, bzw. D/W). Jetzt haben wir schon einen einfachen Echo-Effekt, bei dem wir Zeit und Verhältnis zwischen Original und Echo Regeln können.

Aber wir wollen mehr!

Abb. 4: Crossfade-Mixer

[05]

Unser Echo soll mehrere Male hintereinander hörbar sein, und dabei bei jedem Mal etwas leiser werden. Klingt komplex, ist aber sehr einfach:

Die brachiale Methode bestünde darin, soviele Delays und Crossfades in Reihe zu schalten, wie wir Echos haben wollen. Wir hätten für jedes Echo zwei Einstellungen vorzunehmen (Delay und Mix) und wären bezüglich der Echo-Anzahl sehr unflexibel.
Mit nur drei Bauteilen lässt sich dieses Problem aber rein mathematisch lösen. Um den Signalweg besser nachverfolgen zu können, habe ich die betreffenden Bauteile in der folgenden Abbildung markiert. Was passiert hier?

Die Idee ist die, dasss wir den Ausgang des Delays ein wenige abschwächen, und dann erneut durch das Delay laufen lassen. So lange, bis von dem Signal nichts mehr übrig ist.

Um das Ausgangssignal auf dem Weg zurück zum Eingang zu reduzieren, lassen wir es durch einen Multiplizierer laufen und multiplizieren es dort mit einem Wert zwischen 0 (kein Effekt) und <1 (Reduzierung). Den Reduzierungsfaktor liefert ein Drehregler, den wir FB (Feedback) nennen, und der einen Wertebereich von 0 – 0.98 hat. Den Wert 1 sollten wir vermeiden, weil das Echo sonst nicht mehr endet. Einen Wert größer als 1 sollten wir auf jeden Fall meiden, weil das Echo sonst bei jedem Durchlauf lauter wird. Das ist nicht schön!

Wozu dient der Addierer am Eingang des Delays? Nun, der In-Anschluss des Delays akzeptiert nur ein Signal zur Zeit. Entweder das Original aus dem Macro-In, oder die Rückführung aus dem Delay-Ausgang. Da wir beide benötigen, addieren wir sie einfach zusammen und leiten sie dann in das Single Delay 

Abb. 5: Feedback-Schleife

Das war es auch schon! Beispiel gefällig?

Kontakt

Bernd Scheurer
Mainstraße 2
64390 Erzhausen
Fon: 06150 865902
Mobil: 0151 50411034
unterricht@bernd-scheurer.de

Freie Plätze

  • Erzhausen
  • Langen
    • Zur Zeit keine Plätze eingeplant.

Infos

Auch interessant

Newsticker

amazona

tastenwelt

klassik heute

jazz thing

  • Be happy
    Source: jazz thing Published on 2011-07-19 By Lili Lameng
  • Der Jazzmusiker ein Feinschmecker?
    Source: jazz thing Published on 2011-06-06 By Anke Helfrich
  • Glamourfaktor
    Source: jazz thing Published on 2011-04-21 By André Nendza
  • Style
    Source: jazz thing Published on 2011-04-09 By Lorenz Hargassner
  • Topsannah
    Source: jazz thing Published on 2011-03-14 By Lili Lameng

musikexpress