Basic-Synth (9) – Good Vibrations.

von | Mai 14, 2021 | ReaktorBasic

Durch die Hüllkurve hat unser Synthesizer schon etwas Dynamik gewonnen. Jetzt sind die LFOs dran, mit denen wir periodisch auf die Tonhöhe (Vibrato) und die Lautstärke (Tremolo) einwirken werden. Next Level!

[01]

Um was wird es gehen?

LFO, der langsame Kollege des Oszillators – Oszillatoren schwingen in der Regel so schnell, dass sie einen hörbaren Ton generieren. Fällt die Frequenz unter die Hörschwelle, kann man damit ebenfalls sinnvoll formend auf Klangereignisse im Synthesizer einwirken. Auch dazu habe ich schon einmal an der Stelle geschrieben, an der ich mich auch über Hüllkurven ausließ:

Ohne LFO

Der Einfachheit halber, bedienen wir uns erneut dem Lautstärkenverlauf eines Tones. Eine Taste wird gedrückt, der Oszillator macht seinen Job, erzeugt eine Schwingung und bricht diese nach dem loslassen der Taste wieder ab. Und wieder: so weit, so langweilig. Was wäre, wenn sich Lautstärke (Y-Achse) diesmal im Verlauf der Zeit (X-Achse) periodisch verändern verändern liesse – ungefähr wie bei einer Hüllkurve mit enorm vielen Phasen, nur halt einfacher in der Bedienung? Und genau da setzt der LFO an!

Mit LFO

Die bestimmenden Faktoren eines LFO bestehen aus der Kombination von Frequenz und Tiefe (Depht, bzw. Amplitude). LFOs sind weder auf eine Wellenform, noch auf gleichbleibende Frequenzen und Amplituden festgelegt. Alles ist dynamisch beeinflussbar. Das verleiht ihnen ein Höchstmaß an Flexibilität.

Einige bekannte Klang-Effekte basieren auf LFOs:

  • LFO > Tonhöhe: Vibrato
  • LFO > Lautstärke: Tremolo
  • LFO > Filterfrequenz: WhaWha (klassischer Gitarren-Effekt)
  • LFO > Lautstärkenverteilung (links/rechts): Panorama-Effekt

Wir werden sie alle in unseren Synthesizer einbauen. Es wird phantastisch! 

[02]

Vibrato & Tremolo

Das ist das LFO-Modul des Reaktors. Ihr findet es unter

  • Kontextmenü >Build-In Module > LFO/Envelope > LFO

Diese Modul bietet sehr viel mehr Optionen, als wir benötigen werden Beginnen wir bei den Ausgängen und arbeiten uns dann zu den Eingängen vor:

  • An den drei Ausgängen liegen jeweils die Wellenformen SIN, TRI und PLS an. Sieht aus wie ein Oszillator? Stimmt. Die Frequenz bewegt sich aber typischerweise zwischen 0 und 12 Hz (selbstredend können hier auch höhere Werte eingegeben werden, zur Tonerzeugung eignet er sich aber nicht.) Diese Wellenformen können einzeln abgegriffen, oder zu einer komplexeren Wellenform gemischt werden.
  • An Eingängen stehen folgende 5 zur Verfühung:
    • F: Hier wird die Frequenz des LFO festgelegt.
    • A: Und hier die Amplitute.
    • W: diesen Parameter kennt ihr schon vom PLS-Oszillator. Da wir hier auch einen PLS-Ausgang haben, muss natürlich auch eine Pulsweiten-Regelung vorhanden sein.
    • Sync: Liegt hier eine 1 an, wird der Oszillator neu gestartet. Und war in der Phase …
    • Ph: … die hier (zwischen -180 und 180 Grad festelegt wurde)

Wir werden nur die Eingänge F und A und den Ausgang TRI verwenden. Es bleibt also übersichtlich.

Abb. 1: Der LFO in Reaktor

[03]

Vibrato

Beginnen wir mit dem LFO für die Tonhöhe (Vibrato). Wie alle tonhöhen-relevanten Aspekte, dockt dieser auch an dem Addierer an, an dem alle anderen Tonhöhenmanipulatoren schon liegen. Ein paar kleine Eingriffe sind noch zu unternehmen, dann sind wir hier schon fertig!

  • Wir benennen den LFO mit einem Doppelklick auf das Namensschild von LFO nach „VIBRATO“ um, Schließlich sehen die Kollegen alle gleich aus und wir werden im Laufe der Bauarbeiten derer 4 verarbeiten.
  • Den F-Regler benennen wir mit „SPEED“, den A-Regler mit „VIBRATO“
  • Den Min-Wert des F-Reglers setzen wir im „Function-Reiter der Side-Pane von 0.1 (voreingestellt) auf 0 – sonst kommt das Teil ja nie zur Ruhe.

Jetzt können wir die Tonhöhe „wackeln“ lassen!

Abb. 2: Vibrato

[04]

Tremolo

Die Integration des Tremolos, ist kaum schwieriger. Diesmal geht es darum, die Lautstärke der Oszillatoren in Bewegung zu versetzen. Aus diesem Grund setzen wir an der Hüllkurve und dort beim Sustain an. Ganz in der Tradition der Tonhöhenmanipulation, addieren wir den TRI-Ausgang dieses LFO mit dem Sustain-Regler zusammen und verbinden beides mit dem S-Eingang der Hüllkurve. Noch die üblichen Anpassungen:

  • Wir benennen den LFO mit einem Doppelklick auf das Namensschild von LFO nach „TREMOLO“ um, weil – ihr wisst schon.
  • Den F-Regler benennen wir mit „SPEED“, den A-Regler mit „TREMOLO“
  • Den Min-Wert des F-Reglers setzen wir im „Function-Reiter der Side-Pane von 0.1 (voreingestellt) auf 0 – wegen der Ruhe…

Und jetzt können wir auch die Lautstärke „wackeln“ lassen!

Abb. 3: Tremolo

[05]

Serviervorschlag …

… das stet sonst nur in den Bildbeschreibungen, wenn es um die Oberfläche geht 🙂
Die Tremolo-Regler habe ich unter dem Sustain-Regler platziert, da sie ja auch diesen zugreifen. Die Vibrator-Regler liegen unter dem Oscillator-Display.

Vielleicht ist es euch ja aufgefallen: Mittlerweile habe ich die Regler der Hüllkurve ebenfalls umbenannt, damit sie zur Typografie des Restes passen. Details … 

Abb. 4: Serviervorschlag

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