Reverb (2)
Nachdem wir nun einen recht ansehnlichen Hall erzeugt haben, werden wir das Ergebnis etwas modifizieren: Dämpfung, Raumgefühl und Stereotauglichkeit stehen auf der ToDo-Liste.
[01]
Um was wird es gehen?
Unser Reverb-Effekt funktioniert. Jetzt geht es daran, das Ergebnis zu beeinflussen. Die Dauer des Effektes spielt ebenso eine Rolle, die empfundene Raumgröße. Das werden wir in diesem 2. Teil des Tutorials erledigen.
Abb. 1: Update seit Teil 1
ein wenig Aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass sich seit dem Endstand aus Teil 1 eine Kleinigkeit verändert hat:
- ein 5. Diffuser Delay ist hinzugekommen.
- die Multiplikatoren für die Parameter sind nun Mono. Das spart Rechenleistung.
Jetzt kann es mit Teil 2 losgehen!
[02]
Dämpfung
Hier geht es um das Finetuning der Hall-Dauer.
Abb. 2: Dämpfung
Die Dauer der Nachhalls regeln wir mit einer simplen Attack-Release-Hüllkurve. Der Ausgang des Effekts wird mit dem Ausgang der Hüllkurve, die bekanntlicherweise einen Spannungsverlauf ausgint multipliziert, und somit den Gesamtpegel beeinflusst. Wer sein diesbezügliches Wissen auffrischen möchte, kann hier oder hier nochmal nachlesen.
Primär ist eigentlich nur der Release-Parameter, weshalb ich den Attack-Wert auf 0 gesetzt habe. Den Release-Wert benenne ich mit „Damp“, weil er die Wirkung des Halls dämpfen wird.
Ich sollte vielleicht noch erklären, was das Numeric Readout- und das Subtract-Modul hier zu suchen haben:
Die Idee ist die, dass der Dämpfungsregler von links (keine Dämpfung) nach rechts (maximale Dämpfung) funktionieren soll. Nun verhält sich der Release-Parameter aber genau umgekehrt: Je größer der Wert, desto kleiner die Dämpfung. Um mein Ziel zu erreichen, muss ich also die Minimal- und Maximalwerte für den Drehknopf vertauschen: Minimum ist 120, Maximun ist 40.
Würde der Drehknopf nun seine eigenen Werte anzeigen, würde man beim drehen nach rechts eine stärker wirkende Dämpfung bemerken und gleichzeitig einen kleiner werdenden Wert ablesen. Um den Widerspruch aufzulösen, blende ich den Wert unter dem Drehknopf aus, subtrahiere ihn vom Maximum (120) und mache das Ergebnis mit einem Numeric Readout sichtbar.
[03]
Raum
Die Größe eines Raumes wird durch den zeitlichen Abstand zwischen Originalsignal und erster Reflektion (Early Reflection) wahrgenommen.
Abb. 3: Raum
Diese Erstreflektion bewerkstelligen wir mit einem Simple Delay, wie wir es vom Delay-Effekt kennen. Auch das Simple Delay bekommt eine Feedback-Schleife, um die Anzahl der Reflektionen regeln zu können. Der Crossfade-Mixer erlaubt einen Mix aus Original-Signal und Erstreflektion (Depth). Das fertige Ergebnis wird dann mit dem „Haupt-Hall“ in einem Mixer zusammengeführt.
[04]
Aufräumen
Bevor wir das Ganze um Stereo-Fähigkeiten erweitern (und das Bild noch unübersichtlicher wird), räumen wir auf und verteilen die Funktionsgruppen in übersichtliche Macros. Eine Vorgehensweise, die sich bewährt hat (s. hier).
Abb. 4: Aufräumen
So schön übersichtlich sieht unser Reverb nach dem Aufräumen aus: 4 Macros, In- & Out-Port und der Selector zum ein- und ausschalten. Nun kann es an die Stereo-Variante gehen.
[05]
Stereo
So schön übersichtlich sieht unser Reverb nach dem Aufräumen aus: 4 Macros, In- & Out-Port und der Selector zum ein- und ausschalten. Nun kann es an die Stereo-Variante gehen.
Abb. 5: Slider Stereo-Ergänzumgen
Der Slider zeigt euch in einer Endlosschleife die Stereo-Ergänzungen in den 4 Macros. Links oben seht ihr zur Orientierung die komplette Schaltung mit dem hervorgehobenen Macro, dessen Inhalt rechts unten dargestellt wird. Die Stereo-Ergänzungen sind ebenfalls hervorgehoben.
Der Slider bleibt stehen, wenn ihr mit der Maus drüber fahrt. Die Slides lassen sich – wie die anderen Abbildungen auch – per Mausklick vergößern.
[06]
Finale
Eine Kleinigkeit noch, dann sind wir fertig!
Abb. 6: regelbare Ein- und Ausgänge
Regelbare Ein- und Ausgänge sorgen dafür, dass man den Pegel vor und nach dem Effekt kontrollieren kann.
Und so könnte der Reverb-Effekt aussehen:
Abb. 7: Serviervorschlag
Zum Schluß ein Hörbeispiel
Simple Reverb
[07]
Download
Simple Reverb
.ens-Datei, (Zip-File, 7KB)
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Bernd Scheurer
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