RingMod (1)
Heute schauen wir uns einen Effekt an, der ganz ohne Delay auskommt. Wir multiplizieren Klangquellen und erhalten z.T. recht Befremdliches. Erlaubt ist, was gefällt 🙂
[01]
Um was wird es gehen?
Ringmodulatoren kamen früher zum Einsatz, um z.B. eine Gleichspannungen in eine ihr proportionale Wechselspannung zu konvertieren. Da das aber seit den 1960ern mit integrierten Schaltungen sehr viel besser gelingt, sind Ringmodulatoren sind heute nur noch vereinzelt im Amateurfunk und im Bereich der elektronischen Musik von Bedeutung.
Ein Ringmodulator multipliziert zwei Eingangssignale – im einfachsten Fall, zwei Sinuswellen. Klingt banal, ist es auch. Dabei entstehen sogenannte „Seitenbänder“. Eines mit der Summe und eines mit der Differenz der beiden Signale. Letztendlich also eine Amplitudenmodulation. Die beiden neuen Schwingungen stehen in der Regel nicht in einem harmonischen (also ganzzahligen) Verhältnis zu den Eingangssignalen, was für interessante Obertöne sorgt. Sind Eingang- und Modulationssignal komplexer, ist das Ergebnis auch entsprechend „ungewöhnlich“.
Und wie immer, bauen wir uns zuerst unsere Spielwiese. Als Eingangssignal verwenden wir einen Sinus.Oszillator, der um eine Oktave abgesenkt ist. Das erlaubt uns nachher mehr Spielraum nach oben.
Abb. 1: Spielwiese
[02]
Ringmodulator
Wie bereits erwähnt, findet der Effekt statt, in dem man zwei Signale (in diesem Fall ein Eingangssignal (Wellenform, Sample, Audio) mit einem anderen Signal multipliziert.
Abb. 2: Ringmodulator – Basic
Als Modulator verwenden wir zu Beginn auch einen einfachen Sinus-Oszillator. Den Regler für die Modulationsfrequenz (Pitch) versehen wir korrekterweise mit einem Wertebereich, der Frequenzen darstellt (0 – 2000Hz). Die müssen wir dann für den Oszillator wieder in NotePitch-Werte konvertieren, was mit dem Log-Modul geschieht.
Jetzt müssen nur noch das Eingangssignal und das Modulationssignal miteinander multipliziert werden. Um die Wirkung dosieren zu können, durchlaufen Eingangssignal und Effekt einen Crossfade-Mixer, mit dem wir die beiden Signale stufenlos Mischen können. Das Scope-Modul kennt ihr schon aus dem Auto-Scope-Tutorial. Ich habe es hier lediglich er Option, zwischen manuellem und automatischem Zoom zu wechseln, beraubt.
RingModulator
Hier hört ihr den Ringmodulator bei einer Modulationsfrequenz von 1000Hz und unterschiedlichen Anteilen am Gesamtsignal. Dazu passend die Einstellungen in der folgenden Abb. 3
Abb. 3: Klangbeispiele
[03]
Modulatoren-Vielfalt
Dont’t Panic! Kennt ihr ja schon: Das sieht schlimmer aus, als es ist. Es sind schließlich nur drei Bedienelemente dazugekommen:
Abb. 4: Modulatoren-Vielfalt – Das Sinus-Eingangssignal wird von einer Pulswelle moduliert
Unser Ringmodulator verfügt nun über 6 verschiedene Modulations-Wellenformen: Sinus, Dreieck, Pulse-Ramp, Pulse, Sägezahn und Impuls. Wie schon der Sinus zu Beginn, werden auch die Neuen mit dem P-Ausgang des Log-Moduls und dem Gate-Modul verbinden. Der Pulse-Oszillator bekommt noch einen Pulsweiten-Regler (PW). Die Flankensteilheit des Pulse-Ramp-Oszillators habe ich mit der Konstanten 5 belegt.
Neu ist der Anbau an den F-Eingängen der Oszillatoren: Der Fader mit dem Wertebereich 0 – 2 führt über den Selector drei verschiedene Konstanten zu, die mit der Tonhöhe des Eingangssignals multipliziert werden. Da die Werte nicht linear sind, habe ich die Value-Anzeige des Faders durch ein Multitext-Modul ersetzt. Mit dem Fader lässt sich die Wirkung des Pitch-Reglers auf ein Viertel reduzieren (x 0.25), original belassen (x 1), oder verstärken (x 1.42).
Abb. 5: Luxus Wave-Select
Nun leisten wir uns noch etwas Luxus, was die Auswahl der Wellenformen angeht: Sicher habt ihr schon bemerkt, dass es nicht so einfach ist, eine der Wellenformen exakt anzusteuern. Selbstredend könnte man die Schrittweite des Wave-Reglers auf 1 setzen, dann könnte man aber nicht mehr so geschmeidig zwischen den Wellenformen wechseln. Was wir brauchen, ist eine Option, zwischen „stufenlos“ (free) und glatten Zahlen ohne Nachkommastellen (catch) zu wählen. Am besten, mit ein und dem selben Regler.
Und das geht ganz prima mit dem Modulo-Modul, das ihr ja schon vom NoteName-Tutorial kennt: In diesem Fall rechnen wir den Wave-Regler modulo 1 und greifen nur den Anteil vor dem Komma ab. Für den Reglerweg von 2 bis 3 würde das dann so aussehen:
[04]
Stereo
Jawohl! wir werden den Effekt an dieser Stelle schon stereo-tauglich machen. Das ist in diesem Fall ein sehr einfacher Eingriff, da wir ausser dem Multiplikator und dem Crossfade-Mixer nichts verdoppeln müssen. Ein netter Abschluss für den ersten Teil des Tutorials.
Abb. 6: Stereo
Wie bereits erwähnt, doppeln wir den Multiplikator und den Crossfade-Mixer. Natürlich benötigen wir noch einen zweiten Eingang (IN R) und benennen den bestehenden sinvollerweise in IN L um. der EFX-Regler bedient natürlich beide Crossfades.
Eine kleine Anpassung gäbe es noch im Scope-Modul. Um beide Kanäle berücksichtigen zu können, addieren wir diese innerhalb des Macros einfach zusammen. Da die Amplitude sowieso automatisch skaliert wird, ist hier nichts weiter nötig.
Kontakt
Bernd Scheurer
Mainstraße 2
64390 Erzhausen
Fon: 06150 865902
Mobil: 0151 50411034
unterricht@bernd-scheurer.de
Follow Me ...
Freie Plätze
- Erzhausen
- MO: 14:00 – 16:30 [anfragen]
- Langen
- DO: 13:30 - 14:00 [anfragen]
Infos
- Aktuelle Gebührenordnungen
Auch interessant
Newsticker
amazona
tastenwelt
klassik heute
musikexpress
- Das sind die besten Filme des Jahres 2024
- Top 7: K-Pop zu Weihnachten mit Songs von Twice, Stray Kids & Youngjae
- Beyoncé: Alle Infos zur Weihnachts-Halbzeitshow auf Netflix
- Oasis: Nicht mal Noel Gallaghers Tochter ahnte etwas von der Reunion
- Christopher Nolans nächster Film wird Adaption von Homers „Odyssee“ sein