Basic-Synth (2) – Mit drei Modulen zum ersten Ton

von | Apr 20, 2021 | Reaktor, ReaktorBasic

Nur drei Module in der richtigen Reihenfolge sind nötig, um dem Reaktor einen ersten Ton zu entlocken. Es ist ganz einfach!

[01]

Um was wird es gehen?

Heute werden wir Töne machen. Dazu benötigen wir Oszillatoren, also jene Module, die Schwingungen im hörbaren Bereich erzeugen, die wir im Laufe der Lektionen kunstvoll weiterverarbeiten werden. Darüber, was Oszillatoren in Synthesizern zu leisten vermögen, habe ich hier ausführlich geschrieben. Wir werden uns zu Beginn auf die klassischen Wellenformen Sinus, Dreieck, Rechteck und Sägezahn beschränken, um die Sache einfach zu halten. Selbstredend kann Reaktor auch mit Samples umgehen, aber das behalten wir uns evtl. für später vor.

Oszillatoren der klassischen Art bietet Reaktor so viele, dass der erste Anblick erschlagend wirkt. Bei genauem Hinsehen wird man feststellen, dass es sich aber nur um Mitglieder verschiedener Familien handelt. Links oben (Abb. 1) z. B. finden sich 5 verschiedene Sinus-Oszillatoren, die sich nur durch die Art ihrer Ein- und Ausgänge unterscheiden und damit verschiedene Manipulationsmöglichkeiten zur Verfügung stellen. Also: nicht erschrecken, wir sehen hier lediglich 8 verschiedene Klangquellen in unterschiedlichen Varianten:

Abb. 1: Oszillatoren

[02]

Jetzt gehts los:

Wir erinnern uns: Die benötigten Module finden wir mit dem Kontextmenü (Rechtsklick in der Struktur-Ansicht). Für den ersten Versuch holen wir uns auf diesem Weg die folgenden drei Module auf die Arbeitsfläche:

  • Kontextmenü > Build-In Module > Oscillator > Sawtooth.
  • Kontextmenü > Build-In Module > Oscillator > Triangle.
  • Kontextmenü > Build-In Module > Oscillator > Sine.
  • Kontextmenü > Build-In Module > Oscillator > Pulse.

Das sind die einfachsten Vertreter ihrer Familien mit zwei Eingängen (Tönhöhe und Auslöser) und einem Ausgang.

Die beiden folgenden Module liefern sogenannte MIDI-Daten. Das ist die „Sprache“ mit der elektronische Instrumente und Computer kommunizieren. Wer das im Detail nachlesen möchte, kann das in meinem frei verfügbaren MIDI-Workshop tun.
Für alle anderen mag erst einmal genügen, dass beim drücken einer Taste an einem angeschlossenen Keyboard/Synthesizer/Controller ein „Note-On-Event“ erzeugt wird, das aus drei Zahlen besteht: Die erste Zahl repräsentiert den Not-On-Befehl, die zweite die Tonhöhe und die dritte die Anschlagstärke.
Zur Not tut es auch die Computertastatur, dann allerdings mit einer fixen mittleren Anschlagstärke. Auf meiner Computertastatur entspricht die „,“-Taste dem C3.

Nun also weiter, mit den beiden bereits angekündigten Modulen für die MIDI-Daten:

  • Kontextmenü > Build-In Module > MIDI In > Note Pitch.
    • Dieses Modul besitzt nur einen Ausgang und liefert dort eine Tonhöhe von 0 – 127, wenn eine solche am MIDI-Eingang des Reaktors anliegt.
  • Kontextmenü > Build-In Module > MIDI In > Gate.
    • Dieses Modul liefert am Ausgang die Anschlagstärke eines eingehenden Tones ab und damit den „Auslöser“ für einen Ton. Diese bewegt sich ebenfalls zwischen 0 und 127.

Nachdem wir alles ein wenig zurechtgerückt und die beiden Ausgänge auch in die Nähe geholt haben (Abb. 2, links), können wir an das Verdrahten gehen:

  • Den Ausgang des Note-Pitch Moduls verbinden wir mit dem P-Eingang des Sägezahn-Oszillators. So bekommt dieser die Information über die gewünschte Tonhöhe.
  • Den Ausgang des Gate-Moduls verbinden wir mit dem A-Eingang der Sägezahn-Oszillators. Dann weiss dieser, wann und wie laut er die Sägezahnwelle zu generieren hat.
  • Zum Schluss verbinden wir den Ausgang des Oszillators mit den beiden Ausgängen des Reaktors und das wars.

Wenn ihr jetzt eine Taste an einer angeschlossenen MIDI-Tastatur, oder eine Taste auf eurer Computertastatur drückt, hört ihr einen Ton. Nun könnt ihr den Sägezahn-Oszillator gegen einen der anderen Oszillatoren (Sinus, Rechteck, etc.) austauschen und euch das Ergebnis anhören.

Abb. 2: NotePitch, Gate, Oszillator und Ausgänge

An dieser Stelle die Klangbeispiele für Sinus, Dreieck, Rechteck (Puls) und Sägezahn. Die Reihenhfolge ist bewusst so gewählt, da die Klänge so zunehmend mehr Obertöne zur Verfügung stellen. Das wird später wichtig, wenn wir die Klänge mit einem Filter bearbeiten werden. Je mehr Obertöne eine Wellenform mitbringt, desto mehr lässt sich mit ihr ausrichten.

Und hier nochmal zum nachschauen:

Abb. 3: Layout-Beispiel

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