Basic-Synth (2) – Mit drei Modulen zum ersten Ton
Nur drei Module in der richtigen Reihenfolge sind nötig, um dem Reaktor einen ersten Ton zu entlocken. Es ist ganz einfach!
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Um was wird es gehen?
Heute werden wir Töne machen. Dazu benötigen wir Oszillatoren, also jene Module, die Schwingungen im hörbaren Bereich erzeugen, die wir im Laufe der Lektionen kunstvoll weiterverarbeiten werden. DarĂŒber, was Oszillatoren in Synthesizern zu leisten vermögen, habe ich hier ausfĂŒhrlich geschrieben. Wir werden uns zu Beginn auf die klassischen Wellenformen Sinus, Dreieck, Rechteck und SĂ€gezahn beschrĂ€nken, um die Sache einfach zu halten. Selbstredend kann Reaktor auch mit Samples umgehen, aber das behalten wir uns evtl. fĂŒr spĂ€ter vor.
Oszillatoren der klassischen Art bietet Reaktor so viele, dass der erste Anblick erschlagend wirkt. Bei genauem Hinsehen wird man feststellen, dass es sich aber nur um Mitglieder verschiedener Familien handelt. Links oben (Abb. 1) z. B. finden sich 5 verschiedene Sinus-Oszillatoren, die sich nur durch die Art ihrer Ein- und AusgĂ€nge unterscheiden und damit verschiedene Manipulationsmöglichkeiten zur VerfĂŒgung stellen. Also: nicht erschrecken, wir sehen hier lediglich 8 verschiedene Klangquellen in unterschiedlichen Varianten:
Abb. 1: Oszillatoren
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Jetzt gehts los:
Wir erinnern uns: Die benötigten Module finden wir mit dem KontextmenĂŒ (Rechtsklick in der Struktur-Ansicht). FĂŒr den ersten Versuch holen wir uns auf diesem Weg die folgenden drei Module auf die ArbeitsflĂ€che:
- KontextmenĂŒ > Build-In Module > Oscillator > Sawtooth.
- KontextmenĂŒ > Build-In Module > Oscillator > Triangle.
- KontextmenĂŒ > Build-In Module > Oscillator > Sine.
- KontextmenĂŒ > Build-In Module > Oscillator > Pulse.
Das sind die einfachsten Vertreter ihrer Familien mit zwei EingÀngen (Tönhöhe und Auslöser) und einem Ausgang.
Die beiden folgenden Module liefern sogenannte MIDI-Daten. Das ist die „Sprache“ mit der elektronische Instrumente und Computer kommunizieren. Wer das im Detail nachlesen möchte, kann das in meinem frei verfĂŒgbaren MIDI-Workshop tun.
FĂŒr alle anderen mag erst einmal genĂŒgen, dass beim drĂŒcken einer Taste an einem angeschlossenen Keyboard/Synthesizer/Controller ein „Note-On-Event“ erzeugt wird, das aus drei Zahlen besteht: Die erste Zahl reprĂ€sentiert den Not-On-Befehl, die zweite die Tonhöhe und die dritte die AnschlagstĂ€rke.
Zur Not tut es auch die Computertastatur, dann allerdings mit einer fixen mittleren AnschlagstĂ€rke. Auf meiner Computertastatur entspricht die „,“-Taste dem C3.
Nun also weiter, mit den beiden bereits angekĂŒndigten Modulen fĂŒr die MIDI-Daten:
- KontextmenĂŒ > Build-In Module > MIDI In > Note Pitch.
- Dieses Modul besitzt nur einen Ausgang und liefert dort eine Tonhöhe von 0 â 127, wenn eine solche am MIDI-Eingang des Reaktors anliegt.
- KontextmenĂŒ > Build-In Module > MIDI In > Gate.
- Dieses Modul liefert am Ausgang die AnschlagstĂ€rke eines eingehenden Tones ab und damit den „Auslöser“ fĂŒr einen Ton. Diese bewegt sich ebenfalls zwischen 0 und 127.
Nachdem wir alles ein wenig zurechtgerĂŒckt und die beiden AusgĂ€nge auch in die NĂ€he geholt haben (Abb. 2, links), können wir an das Verdrahten gehen:
- Den Ausgang des Note-Pitch Moduls verbinden wir mit dem P-Eingang des SĂ€gezahn-Oszillators. So bekommt dieser die Information ĂŒber die gewĂŒnschte Tonhöhe.
- Den Ausgang des Gate-Moduls verbinden wir mit dem A-Eingang der SĂ€gezahn-Oszillators. Dann weiss dieser, wann und wie laut er die SĂ€gezahnwelle zu generieren hat.
- Zum Schluss verbinden wir den Ausgang des Oszillators mit den beiden AusgÀngen des Reaktors und das wars.
Wenn ihr jetzt eine Taste an einer angeschlossenen MIDI-Tastatur, oder eine Taste auf eurer Computertastatur drĂŒckt, hört ihr einen Ton. Nun könnt ihr den SĂ€gezahn-Oszillator gegen einen der anderen Oszillatoren (Sinus, Rechteck, etc.) austauschen und euch das Ergebnis anhören.
Abb. 2: NotePitch, Gate, Oszillator und AusgÀnge
An dieser Stelle die Klangbeispiele fĂŒr Sinus, Dreieck, Rechteck (Puls) und SĂ€gezahn. Die Reihenhfolge ist bewusst so gewĂ€hlt, da die KlĂ€nge so zunehmend mehr Obertöne zur VerfĂŒgung stellen. Das wird spĂ€ter wichtig, wenn wir die KlĂ€nge mit einem Filter bearbeiten werden. Je mehr Obertöne eine Wellenform mitbringt, desto mehr lĂ€sst sich mit ihr ausrichten.
Sinus (SIN)
Dreieck (TRI)
Rechteck/Puls (PLS)
SĂ€gezahn (SAW)
Und hier nochmal zum nachschauen:
Abb. 3: Layout-Beispiel
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