Basic-Synth (5) – Wir machen uns ein Bild
Das Drehen an den Reglern verändert zwar den Klang, aber warum und wie? Könnte man das sehen, wäre es leichter zu verstehen. Also bauen wir uns ein einfaches Oszilloskop.
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Um was wird es gehen?
In diesem Teil wollen wir uns ein Bild von unseren Klangkreationen machen. Das Ergebnis wird an ein klassisches Oszilloskop erinnern.
Oszilloskop-Schaltungen in der Welt des Reaktor gibt es viele. Manche dieser Exemplare sind aufwendiger und raumgreifender als unser kompletter Synthesizer. Wir werden uns deshalb ein recht einfaches Modell bauen, das unseren Bedürfnissen völlig genügt.
Kernstück des Oszilloskops ist das „Scope“-Modul, das wir auf dem üblichen Weg (Rechtsklick) unter:
- Kontextmenü > Built-In Module > Panel > Scope
finden. Das Modul hat selbstredend keinen Ausgang, dafür aber mehrere Eingänge, die wir uns (in didaktisch sinnvoller Reihenfolge) einmal genauer anschauen:
- Trig: An diesem Eingang soll ein Trigger-Signal anliegen, dass das Oszilloskop fortlaufend zu einem neuen Meßvorgang startet. Wichtig ist hierbei, dass der Wert > 0 ist. Das könnte man z. B. mit einem Oszillator (incl. dessen notweniger Infrastruktir wie Frequenz- und Amplitutensteuerung) lösen; oder aber ganz simpel, mit dem Eingangssignal selbst. Dazu muss nur ein Modul zwischengeschaltet werden, dass aus dem Audio-Signal ein Event-Signal macht. Zeit für …
- Kontextmenü > Build-In Module > Auxiliary > A to E.
- TP: Die Time-Position legt fest, wie weit vom linken Rand des Oszilloskops die Darstellung starten soll – gewissermaßen ein Offset-Wert. Ist dieser 0, beginnt die Darstellung am linken Rand. Eine Konstante mit dem Wert 0 ist hier hilfreich.
- YP: Das vertikale Gegenstück zu TP mit einem Wertebereich von -1 bis +1, wobei -1 den unteren Rand und +1 den oberen Rand des Oszilloskops meint. Auch hier ist die 0 wieder unser Wunschkandidat, weil die Y-Position so genau in der vertikalen Mitte zu liegen kommt.
- TS: Der Time-Scale-Eingang ist ein Zoom-Faktor für die Horizontale und …
- YS: der Zoom-Faktor für die Vertikale. in beiden Fällen ist ein Schieberegler ein geeignetes Werkzeug zur Einstellung.
- In: Das ist der eigentliche Signaleingang.
Wir platzieren also das Scope-Modul ein Stück rechts von unserer Synthesizer-Schaltung und sehen in der Pane-Ansicht ein schwarzes Rechteck mit der Überschrift „Scope“. Im View-Reiter der Side-Pane können wir die Überschrift ändern und Breite und Höhe auf auf die gewünschte Größe ändern.
Den Ausgang des oben erwähnten A to E-Moduls (Audio to Event) verbinden wir mit dem Trig-Eingang des Oszilloskops.
Mit einem Rechtsklick auf den TP-Eingang wählen wir aus dem Kontext-Menü „Create Constant“, worauf wir ein Konstanten-Modul mit dem Wert 0 erhalten. Das verbinden wir nun noch zusätzlich mit dem YP-Eingang und schon ist die Positionierung der Darstellung abgeschlossen.
Fehlen noch die Zoom-Einstellungen. Aus Gründen eines ergonomischen Benutzer-Interfaces möchte ich hier Schieberegler verwenden. Die Idee ist die, dass der horizontale Zoom mit einem horizontalen Fader unterhalb des Displays und der vertikale Zoom mit einem vertikalen Fader rechts neben des Displays geregelt werden kann. Das ist schlüssiger als die Einstellung über zwei Drehknöpfe. Die Fader legen wir entweder mit:
- Kontextmenü > Build-In Module > Panel > Fader
an, oder mit Rechtsklick auf TS, bzw. YS und „Create Control“ aus dem Kontextmenü – kennt ihr ja schon. Im zweiten Fall werden Drehknöpfe erzeugt, die wir im View-Reiter (Side-Pane) von Knob auf Fader ändern müssen. Damit das Aussieht, können wir noch die Fader-Längen an das Display anpassen (das Auge spielt mit). Manche Dinge lassen sich im Reaktor nicht pixlegenau einstellen. Die Fader-Längen gehören dazu und erfordern etwas Flexibilität beim Designen.
Abschließend brauchen die Fader noch einen Wertebereich, mit dem sie auf die Darstellung einwirken:
- Der horizontale Fader (X) wirkt von 1 – 100, Schrittweite 0
- Der vertikale Fader (Y) wirkt von 0.5 – 10, Schrittweite ebenfalls 0
Und das war es auch schon. Ganze Bauteile hat diese optische Spielerei benötigt.
Abb. 1: Ein Oszilloskop aus 5 Teilen
Eine kleine Galerie:
Abb. 4: Anzeigebeispiele (v. l. n. r) 1. Reihe: SIN, TRI, PLS, SAW, 2. Reihe: PLS mit halber PW, PLS mit minialer PW, Mix aus allen Wellenformen mit maximaler PW, Mix aus allen Wellenformen mit c.a. 70% PW
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