Voltage: FirstPatch Sequencer

von | Apr 1, 2023 | Nucleus, Voltage

Zeit für etwas Bewegung: Wir verpassen dem FirstPatch-Synthesizer einen Sequenzer, mit dem er in die Lage versetzt wird, eine Folge von bis zu 8 vorgegebenen Tönen abzuspielen.

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Um was wird es gehen?

Sequencer sind Module, die eine bestimmte Anzahl von CV-Pegeln aussenden. Traditionell verwend man sie um die Tonhöhen von Oszillatoren zu beeinflussen und so gezielte Tonfolgen zu erzeugen. Denkbar ist aber auch jedes andere Modulationsziel: Filterfrequenzen, Pulsweiten, Decay-Zeiten einer Hüllkurve, oder was immer ihr euch vorstellen könnt.

Bevor wir ins Detail gehen: So wird das am Ende aussehen:

Abb. 1: Preview

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Platz für den Sequencer

Abb. 2: Module verschieben

Zunächst brauchen wir etwas Platz für den Sequencer. Der würde (je nach Bildschirmgröße und -Auflösung) noch daneben passen, aber so können wir auch gleich mal ausprobieren, wie man Module umsortiert: Ihr markiert mit gedrückter linker Maustaste die bestehenden Module und zieht sie (linke Maustaste weiterhin gedrückt halten) nach unten, aus dem Rack hinaus. Sobald die die Maustaste loslasst, befinden sich die Module in einer neuen Reihe und die obere Reihe ist wieder leer. Nach erfolgreicher Umräumaktion sollte euer Rack so aussehen:

Abb. 3: Neue Anordnung

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Der Sequencer

Abb. 4: Der Sequencer

Der Sequencer besteht aus einem Steuerbereich  (die 5 roten Spalten in der oberen Zeile, den 8 Signalschritten (darunter) und den Einstellungen die Ausgabe (rechts)

  • Im Steuerbereich findet ihr Tasten für Stop, Start, den nächsten Schritt und der Quelle für das Timing (Clock).
  • Der Bereich mit den Signalschritten besteht aus jeweils einem On-/Off-Schalter und dem zu sendenden Wert (Fader) pro Schritt. Wenn ihr die Fader bewegt, werden die entsprechenden Tonhöhen angezeigt. Wie bereits erwähnt, lassen sich mit den Signalen aber auch andere Quellen steuern, als nur der Pitch-Eingang eines Oszillators.
  • Im Ausgabe-Bereich könnt ihr u. a. festlegen, wieviele der 8 Schritte berücksichtigt werden sollen, ob die Differenzen zwischen den gesendeten Werten abrupt oder studenlos erfolgen (Glide), wie schnell die Ausgabe erfolgen (Rate) und wie lange das Signal dauern soll (Gate Time). Ferner könnt ihr beeinflussen, ob der gesendete Wertebereich von 0-1V, 0-2V oder 0-5V reichen soll. Bei der Ausgabe von Tonhöhen sollte „Output Quantize“ aktiviert sein, da die Tonhöhen sonst nicht eindeutig sind.

Wir werden für unser Vorhaben nicht alle diese Funktionen und Anschlüsse benötigen.

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Sequencer Patch

Der Sequencer wird Kabeltechnisch zwischen dem I/O-Panel und den bisherigen Modulen platziert, da er Tonhöhen- und Gate-Informationen verarbeiten soll.

Schauen wir uns zuerst an, was mit den Tonhöhen passiert:

Abb. 5: NotePitch

Der Pitch-Ausgang des I/O-Moduls wird mit dem CV-Offset des Sequencers verbunden und der CV-Output des Sequencers mit dem Pitch-VC des Oszillators.:

  • Der Sequencer sendet nach dem Starten an seinem Ausgang nacheinander und endlos die CV-Werte der 8 Fader, die einen Melodieverlauf darstellen. Im Prinzip würde das schon reichen, die so festgelegte Sequenz abzuspielen. Diese Sequenz würde aber auch immer mit der Tonhöhe beginnen, die der Sequencer festlegt.
  • Wenn wie die Sequenz in verschiedenen Tonhöhen spielen wollen, wird das Kabel zwischen der I/O-Einheit und dem CV-Offset wichtig! Wann immer ihr eine Taste an eurem Controller/Keyboard drückt, wird der entsprechende CV-Wert des Tones zur Sequencerausgabe hinzu addiert (deshalb Offset. Die Melodie passt sich also eurem Spiel an.

damit wären die Tonhöhen erledigt. Bleibt noch das Timing.

Abb. 6: Gate/Trigger

Vier Kabelverbindungen werden hierfür benötigt:

  • Zuerst die Verbindung zwischen dem I/O-Modul und dem Sequencer:

    • Das Gate-Signal, das bisher die Hüllkurven bedient hat, startet jetzt den Sequencer
    • Ein zusätzliches Trigger-Signal am Reset-Eingang des Sequencers sorgt dafür, dass diese bei jedem neuen Tastendruck mit Step 1 beginnt. Wenn ihr das nicht wollt und die Tonhöhe lieber mitten in der Sequenz ändern möchtet, dann solltet ihr dieses Kabel weglassen.
  • Dann die Verbindungen zwischen dem Sequencer und dem Hüllkurven:
    • Hier müsste ihr lediglich den Gate-Out des Sequencers mit den Gate-In der beiden Hüllkurven verbinden, weil ja jetzt der Sequencer die Gate-Kontrolle übernimmt.

Mit dem Gate-Time-Regler habt ihr Einfluss darauf, wie lange das Gate-Signal an den Hüllkurven anliegt und könnte damit die Länge der Töne beeinflussen. Welche Werte hier sinnvoll sind, hängt nicht zuletzt von der Geschwindigkeit des Sequenzers (Rate) ab. Hier empfehle ich: ausprobieren.
Der Glide-Parameter sorgt dafür, dass die aufeinander folgenden Tonhöhen überblenden. In dem nachfolgenden Audio-Beispiel habe ich verschiedene Kombinationen aus Gate-Time, Rate und Glide verwendet. Und so hört sich das dann an:

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One more Thing

Vielleicht ist euch das zusätzliche orange Kabel schon aufgefallen:

Abb. 7: Pulsweiten-Modulation

Die Verbindung zwischen dem Mod Wheel Assistent, der schon die Hüllkurve in Bewegung versetzt, moduliert mit diesem Kabel auch die Weite der Pulswelle, sofern über Mixer-Eingang 3 verwendet. Das bringt noch mehr Bewegung in den Klang.

[06]

Downloads

g

FirstPatch Upgrade Sequencer

.voltagepreset-Datei, (Zip-File, 4KB)

Kontakt

Bernd Scheurer
Mainstraße 2
64390 Erzhausen
Fon: 06150 865902
Mobil: 0151 50411034
unterricht@bernd-scheurer.de

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