Klavier oder Keyboard, oder …
Klavier und Keyboard haben schwarze und weiße Tasten. Das ist aber auch schon alles, was die beiden Instrumente gemeinsam haben. Im Folgenden findet Ihr die Unterschiede aufgelistet:
Theorie
Klavier
- Mechanische Tonerzeugung. Saiten werden durch Anschlagen mit einem Filzhammer in Schwingung versetzt (Kraftaufwand)
- Stabile, massive Konstruktion, um die Kräfte, die die Saiten erzeugen, handhaben zu können (200-300Kg, Konzertflügel bis zu 600Kg)
- Benötigt keine externe Energieversorgung
- Reagiert empfindlich auf Klimaschwankungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit)
- Muss regelmäßig gewartet werden (1-2 mal jährlich Stimmen und auch sonst pfleglich behandeln, da aus dem Naturmaterial Holz)
- Bietet ein extrem nuanciertes Spielgefühl, aufgrund einer seit Jahrhunderten bewährten Tastenmechanik.
Keyboard
- Elektronische Klangerzeugung. Der Klang wird aus gespeicherten, digitalen Tönen erzeugt
- Das Keyboard hat keinen eigenen „keyboard-Sound“, sondern imitiert andere Instrumente.Leicht und transportabel, da es sich lediglich um einen, auf Tonwiedergabe spezialisierten Computer in einem Kunststoffgehäuse handelt.
- Benötigt elektrischen Strom.
- Ist weitestgehend unempfindlich, robust und transportabel und kann auch mit Kopfhörer gespielt werden.
- Die Tastatur besteht im Prinzip aus elektrischen Schaltern, die geschlossen werden
- Das Besondere am Keyboard ist die „Begleitautomatik“, die eine komplette, interaktive Band zur Verfügung stellt, die einem beim Spielen begleitet. Damit ist das Keyboard das ideale Instrument für den Alleinunterhalter und geschichtlich der Enkel der elektronischen Orgel.
Ein Keyboard ist kein Klavier-Ersatz. Grundsätzlich, sind die Tastaturen komplett verschieden: Während die Klaviertasten verhältnismäßig „schwergängig“ sind (weil eine Menge Mechanik mitbewegt werden muss), ist die Keyboard-Tastatur sehr leichtgängig, werden doch nur elektrische Schalter geschlossen, die der Elektronik mitteilen, welchen Ton sie auszugeben hat. In der Musikschule Klavier lernen und zuhause auf dem Keyboard üben, ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Mehr dazu bei den folgenden Alternativen.
Alternativen
Nun gibt es aber auch verschiedene Gründe, die die Anschaffung eines Klavieres erst einmal schwierig bis unmöglich machen: Der preis, der Platz, die Nachbarn, etc. Für diesen Fall gibt es eine interessante Alternative: das E-Piano. Letztendlich ist es auch kein vollwertiger Ersatz zum Klavier, aber schon ziemlich nahe dran!
E-Pianos verfügen ebenfalls über 88 gewichtete Tasten mit einer Hammermechanik und sind zum teil zonengewichtet, spielen sich in den tiefen Tönen also ein bisschen schwerer, als in den hohen Tönen – wie bei einem echten Klavier. Ferner spart man sich das regelmäßige Stimmen und kann sie, wie auch die Keyboards, mit Kopfhörer spielen.
E-Pianos gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen: entweder mit einem kompletten Unterbau, in dem gute Lautsprecher und Pedale verbaut sind (ab 800€ aufwärts), oder in einem keyboard-ähnlichen Gehäuse, das man auf einen Ständer stellt und leicht transportieren kann. Letztere nennen sich Stage-Pianos und beginnen schon ab €500.
Zwei Exoten wären noch zu erwähnen:
Das Silent-Piano ist ein akustisches Klavier mit eingebautem E-Piano. Bei Bedarf kann das akustische Klavier stumm geschaltet werden und die Tastatur steuert dann das E-Piano an. Hier sollte man aber wissen, dass das Spielgefühl aufgrund der aufwendigeren Mechanik etwas anders ist, als am „normalen“ Klavier.
Des Weiteren gibt es auch E-Pianos mit eingebauter Keyboard-Technik. Und es gibt Keyboards, die keine Begleitautomatik haben, mit denen man aber selbst beliebige Klänge programmieren kann. Diese heißen Synthesizer und existieren sowohl als greifbare Instrumente (Hardware – mit und ohne Tasten) oder als Software.
Beispiele
Meine Tochter Anna, zeigt euch hier ein paar typische Tasteninstrumente: Klaviere, Flügel, Keyboards, Synthesizer und ein Cembalo.
Praxis
Einstieg
Mit Klavier kann man schon recht früh beginnen. Es gibt schon gute Einstiegs-Literatur ab 5-6 Jahren, die die ersten Schritte spielerisch vermitteln.
Um mit dem Keyboard zu beginnen, sollte man schon ein wenig lesen können, da an diesem Instrument verschiedene Einstellungen vorgenommen und verstanden werden müssen.
Üben
Grundsätzlich gilt für jedes Instrument: Regelmäßiges Üben ist der Schlüssel zum Erfolg. Zweimal die Woche eine ganze Stunde führt bei weitem nicht zum selben Ergebnis, wie täglich 15 Minuten.
Zu Beginn sind 15 Minuten täglich ausreichend. Mit wachsender Erfahrung, wächst dann auch die investierte Zeit beim Üben.
Später werden 30 Minuten/pro Tag ausreichen, um „mit zu schwimmen“. Ab einer Stunde/Tag kann man sehen, wie sich die eigenen Fähigkeiten entwickeln.
Fazit
Keyboard lernen ist nicht so schwierig. Die Lernkurve ist relativ flach, und hat man sie mal erklommen, halten sich die Herausforderungen eher in Grenzen. Klavierspielen ist anspruchsvoller und die Herausforderungn (je nach Motivation) beliebig groß. Merke: Wer Klavier spielen kann, kann auch Keyboard spielen. Der Umstieg vom Keyboard aufs Klavier erfordert zusätzliches Training, da ein zusätzlicher Notenschlüsse zu lernen ist und die Hände das „Konditionstraning“ nachholen müssen.
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